TV Stoppenberg 1890 e.V.

Der Verein im Bezirk Zollverein


Chronik 1890 - 2020

In diesem Jahr feiert der Turnverein Stoppenberg sein 130- jähriges Bestehen.
Aus diesem Anlass und zur Information der heute am Vereinsleben Beteiligten und Interessierten möchten wir im Rahmen dieser Chronik eine Rückschau halten.

130 Jahre TV Stoppenberg
das sind …
130 Jahre sportliche Begeisterung
130 Jahre Kinder- und Jugendarbeit
130 Jahre ehrenamtliches Engagement
130 Jahre bewegtes Vereinsleben
130 Jahre Stoppenberger Geschichte und
130 Jahre Menschen, die den Verein lebendig halten.
So möchten wir mit dieser Chronik einen Einblick in die Anfänge unseres Vereins geben, wichtige Stationen der Vereinsgeschichte illustrieren und nicht zuletzt einen Blick auf das heutige und aktuelle Vereinsleben werfen.

Viel Spaß beim Lesen!

Im Jahre 1890 fand im Essener Stadtgarten eine turnerische Veranstaltung statt, bei der auch aufgeschlossene Stoppenberger Bürger nicht fehlten. Sie waren von den Darbietungen so begeistert, dass sie die Gründung eines Turnvereins in ihrer Heimatgemeinde Stoppenberg beschlossen. Man kam in dem Stübchen der “Bürgergesellschaft Glocke“ in der Gaststätte Klostermann zusammen und hob voller Begeisterung den „Turnverein Stoppenberg" aus der Taufe.
Noch im Gründungsjahr1890 schloss sich der Verein der „Deutschen Turnerschaft" an.
Als Übungsstätten der ersten Jahre mussten ein Gaststättensaal zum Turnen und die holperige Grabenstraße für Laufdisziplinen herhalten. Von einem Sportplatz wagte noch niemand zu träumen. Im Jahre 1890 fand im Essener Stadtgarten eine turnerische Veranstaltung statt, bei der auch aufgeschlossene Stoppenberger Bürger nicht fehlten. Sie waren von den Darbietungen so begeistert, dass sie die Gründung eines Turnvereins in ihrer Heimatgemeinde Stoppenberg beschlossen. Man kam in dem Stübchen der “Bürgergesellschaft Glocke“ in der Gaststätte Klostermann zusammen und hob voller Begeisterung den „Turnverein Stoppenberg" aus der Taufe.
Noch im Gründungsjahr1890 schloss sich der Verein der „Deutschen Turnerschaft" an.
Als Übungsstätten der ersten Jahre mussten ein Gaststättensaal zum Turnen und die holperige Grabenstraße für Laufdisziplinen herhalten. Von einem Sportplatz wagte noch niemand zu träumen.
Aber eine Fahne, „sie zählte zu den schönsten des Turngaus“, so wurde berichtet, legte sich unser Verein bereits 1894 zu. Sie wurde durch den damaligen Bürgermeister Meyer geweiht und begleitete den Verein bis sie ein Opfer des Zweiten Weltkrieges wurde.
Die ersten Übungsgeräte waren entweder ,,Marke Eigenbau" oder wurden von befreundeten Vereinen zur Verfügung gestellt. Trotz scheinbar widriger Umstände stellten sich durch fleißiges Üben schnell erste Erfolge bei Wettkämpfen ein. Das Motto ,,Teilnahme ist wichtig, Siegen noch besser" beherrschten unsere Turnbrüder von damals schon perfekt. So meldeten sich regelmäßig Teilnehmer zu den Turn- und Bergfesten, von denen immer einige Turnbrüder im schmucken Eichenkranz als Sieger heimkehrten.Der Erste Weltkrieg (1914-1918), aus dem einige Turnbrüder nicht in die Heimat zurückkehrten, brachte vorübergehend das Vereinsleben zum Erliegen. Aber die erste Haupt-Versammlung nach dem Krieg 1919 zeigte, dass der alte Turngeist noch lebendig war und schnell wuchs die Zahl der Mitglieder in den nächsten Jahren. Es turnten und übten Jungen und Männer aller Altersklassen, allerdings immer noch im vom “Kanonenofen" beheizten Wirtshaussaal - an dem heutigen Barbarossaplatz.
Mit besonderer Liebe und großem Einsatz wurde das Faustballspiel gepflegt und die Mannschaften erzielten gute Erfolge.
Das unermüdliche Drängen der Vereinsleitung beim Gemeinderat, einen Sportplatz anzulegen, war endlich im Jahre 1921 von Erfolg gekrönt. Der Sportplatz „Am Siepen“ (heute Sportpark „Am Hallo“) war nun eine angemessene Übungsstätte für Spiel und Sport.
Turnen war der Ursprung und ist eine Domäne des Turnvereins Stoppenberg bis zum heutigen Tage geblieben.

Eintrag in das Vereinsregister des Amtsgerichts im Jahre 1923
Die erste uns vorliegende Eintragung ins Vereinsregister stammt aus dem Jahre 1923. Am 16. November 1923 wurde der TV Stoppenberg 1890 in das Vereinsregister des Amtsgerichts Essen eingetragen.
Die Veröffentlichung des Status „Eingetragener Verein“ fand im Öffentlichen Anzeiger des Amtsblattes Düsseldorf am 22. Dezember 1923 statt (s.u.).
Unser Verein war nun in der Weimarer Republik angekommen und ein ordentlicher „eingetragener Verein“ mit dem Zusatz „ e.V“.

Amtsgericht Dokument
zum Vereinseintrag 1923
Amtsgericht Dokument
zum Vereinseintrag 1923
Auszug eines Vorstandsprotokolls
1923
Veröffentlichung der
"ordentlichen Vereinseintragung" 1923

Erfolgreiche Teilnahme - Deutsches Turnfest
Stolz nahm der Verein an überregionalen Vereinsfesten teil, so u.a. bei den Deutschen Turnfesten in Leipzig 1913, München 1923, Köln 1928, Stuttgart 1933, Breslau 1938, Hamburg 1953, München 1958, Essen 1963, Berlin 1968, Stuttgart 1973, Hannover 1978, Frankfurt 1983, Berlin 1987 und Dortmund/Bochum 1990. Sie bildeten regelmäßige Höhepunkte in der Vereinsgeschichte.
Vereinsfahne mit Fahnenbändern
der Deutschen Turnfeste

Handball
lm Jahr 1921 wurde in Deutschland ein neues Spiel aus der Taufe gehoben: Das Handballspiel, für das sich unsere Turner hellauf begeisterten und das unserem Verein ungeahnten Auftrieb gab. Fortan stand über Jahrzehnte das Handballspiel im Mittelpunkt der Vereinsarbeit und machte unseren Verein, den TV Stoppenberg, in Deutschland zu einem gefürchteten Gegner. Unsere allerersten 11 Handballer verloren zwar ihr Premierenspiel im September 1921 gegen eine Mannschaft des TV Segeroth, doch durch intensives Training wurde in der Spielzeit 1925/1926 die Ruhrbezirksmeisterschaft und 1926/1927 sogar die Rheinische Meisterschaft gewonnen. Im Endspiel wurde „Köln-Kalk“ mit 6:2 besiegt.
Ruhrgaumeister und Westdeutscher
Meister 1927; hier" Am Siepen"
im Hintergrund
der Aussichtsturm "Am Hallo"

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 wurde schließlich der Turn- und Handballbetrieb unterbrochen. Es wird berichtet, dass die in der Heimat verbliebenen älteren Turner ein Mitteilungsblatt herausgaben und dieses ihren Turnbrüdern an die Front schickten, wie überhaupt allmonatlich Feldpostpäckchen (von Turnerinnen und Turnern zusammengestellt) aus der Heimat an die eingezogenen Turnbrüdergesandt wurden. Durch den Krieg und den Tod zahlreicher Mitglieder wurden Lücken in unsere Reihen gerissen. Danach fiel es schwer, wieder einen Anfang zu finden.
Fast alle Familien unserer Mitglieder waren von dem Geschehen betroffen und hatten alle Hände voll zu tun, sich am Aufbau unserer Stadt und unseres Landes zu beteiligen.
Dennoch, Mitte 1945 fanden sich in der Gaststätte „Hertzler“ (heute „5 Mädel-Haus“) 12 Turner und 25 Handballer zusammen, um das Vereinsschiff wieder flott zu machen.
Mit Erfolg, wie sich zeigte. Turn- und Handballbetrieb gingen nicht nur weiter, es stellten sich erneut sportliche Erfolge ein.
Es folgte die wohl erfolgreichste Zeit in der Handball-und Vereinsgeschichte. Gemeint ist insbesondere die Spielzeit 1950/51, als es den Handballern unseres Vereins nach mehrmaligem Anlauf gelang, die Zugehörigkeit zur damals höchsten deutschen Spielklasse, der Oberliga des Feldhandballs, zu erkämpfen.
Aufstieg der Handballmannschaft
in die Oberliga im Jahre 1950

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 wurde schließlich der Turn- und Handballbetrieb unterbrochen. Es wird berichtet, dass die in der Heimat verbliebenen älteren Turner ein Mitteilungsblatt herausgaben und dieses ihren Turnbrüdern an die Front schickten, wie überhaupt allmonatlich Feldpostpäckchen (von Turnerinnen und Turnern zusammengestellt) aus der Heimat an die eingezogenen Turnbrüdergesandt wurden.

Durch den Krieg und den Tod zahlreicher Mitglieder wurden Lücken in unsere Reihen gerissen. Danach fiel es schwer, wieder einen Anfang zu finden.
Fast alle Familien unserer Mitglieder waren von dem Geschehen betroffen und hatten alle Hände voll zu tun, sich am Aufbau unserer Stadt und unseres Landes zu beteiligen.

Dennoch, Mitte 1945 fanden sich in der Gaststätte „Hertzler“ (heute „5 Mädel-Haus“) 12 Turner und 25 Handballer zusammen, um das Vereinsschiff wieder flott zu machen.

Mit Erfolg, wie sich zeigte. Turn- und Handballbetrieb gingen nicht nur weiter, es stellten sich erneut sportliche Erfolge ein.
Es folgte die wohl erfolgreichste Zeit in der Handball-und Vereinsgeschichte. Gemeint ist insbesondere die Spielzeit 1950/51, als es den Handballern unseres Vereins nach mehrmaligem Anlauf gelang, die Zugehörigkeit zur damals höchsten deutschen Spielklasse, der Oberliga des Feldhandballs, zu erkämpfen.
ln diesen Jahren, als die Schwarz-Gelben von einer Meisterschaft zur anderen gelangten, war es kein Wunder und keine Ausnahme, wenn zu einem Meisterschaftsspiel am Stoppenberger „Siepen“ mehr als 4000 Zuschauer erschienen. Ja damals, als sich noch RSV Mülheim und TuS Lintfort (Kennern dieser Epoche müssen diese Namen auf der Zunge zergehen) mit dem TV Stoppenberg Handballschlachten lieferten, gab es um die Handballhochburg „Am Siepen“ echte Begeisterung. Aber nichts ist so beständig wie der Wechsel; nach Höhen, folgten unweigerlich Tiefen. Spielte sich das Handballspiel bis dahin auf dem Großfeld ab, ging man allmählich zum Kleinfeld und letztlich bis zum heute betriebenen Hallenhandball über.

Die Jahre nach dem Abstieg unserer Seniorenmannschaft waren für unseren Verein sehr schwer. Motivation und Begeisterung fehlten, obwohl sich ein umsichtiger Vorstand sehr um die Pflege von Jugendmannschaften kümmerte.

Um jedoch wieder zu einer schlagkräftigen und konkurrenzfähigen Handballmannschaft" zu werden, entschloss sich dann im Jahre 1983 der Vorstand der Handballabteilung des TV Stoppenberg, mit den Handballern der Sportfreunde Katernberg eine Ballspielgemeinschaft zu gründen. Beide Vereine fusionierten zu einer Handballsport-Gemeinschaft „Am Hallo“ (HSG Hallo 90/13) und spielen seit der Sommersaison 1974 bis heute unter diesem Namen.
Plakat zum Stiftungsfest 1956

Als bei unseren Handballern infolge der geschilderten Umstände eine gewisse Stagnation eintrat, verstärkten sich die Aktivitäten im turnerischen Bereich. Der Turnbetrieb wurde noch mehr auf Breitensport eingestellt: Jugendturnen, Damengymnastik, Damenturnen, Mutter- und Kind-Turnen, Leichtathletik, Schwimmen und Prellball gehörten damals mit zum Programm.
V.l.n.r. Franz Werseck, Fritz Reisberg,
Willi Liebwerth, Günter Hähner,
Hans Deuchert, Karl Heinz Albert

Die Hallenzeiten wurden wesentlich erhöht und fachlich versierte Übungsleiter dazugewonnen. Nach außen hin wurde der Verein bei vielen Veranstaltungen von allen Sparten erfolgreich vertreten. Auch beim Erwerb des Sportabzeichens blickten zwei Turnerinnen im Jubiläumsjahr 1990 auf eine 20-malige Wiederholung in den Disziplinenfür das “Goldene Sportabzeichen" zurück.
Mitgliedsausweis aus dem Jahre 1965-1967

Mitgliedsbeiträge wurden bar bezahlt und durch einkleben einer „Marke“ quittiert. Der Kassierer hielt sich auch gern in der Gaststätte „Ratskeller Overbeck“ in der Schwanhildenstraße 21 auf, die auch gleichzeitig Vereinsbüro des TV Stoppen-berg war. Dort fanden über Jahrzehnte auch unsere Vorstandssitzungen statt. Neue Abteilungen erweitern das Vereinsangebot Die Tennis-Abteilung, 1968 gegründet, hatte schnell einen regen Zuwachs zu verzeichnen und stellte ein weiteres sportliches Betätigungsfeld im TV Stoppenberg dar.

Die Tischtennis-Abteilung trat 1969 hinzu und war auch Garant der positiven Weiterentwicklung des Vereins. Die sportlich erfolgreichste Leistung brachte diese Abteilung 1990 bis in die Entscheidungsspiele und zum Aufstieg in die Oberliga.

Das Badmintonspiel findet zahlreiche Freunde im Verein und so wird 1970 die Badminton-Abteilung ins Leben gerufen. Schnell stellen sich auch sportliche Erfolge ein.

Die letzte Abteilung, die 1981 gegründet wurde, ist „Ski und Surfen“. Heute nur noch als Ski-Abteilung bekannt.

1990 feierte der Verein sein 100-jähriges Bestehen. Das Jubiläumsjahr wurde mit vielen sportlichen Veranstaltungen begangen. Höhepunkte waren der Festakt am 29.09.1990 im Stoppenberger Rathaus sowie der Festabend am 06.10.1990 im Saalbau.
Anerkennung der Stadt Essen
für hervorragende Vereinsarbeit 1980

Im Jahre 1992 zeigte die Statistik mit 978 Mitgliedern die höchste Mitgliederzahl in der bisherigen Vereinsgeschichte. Zu dieser Zeit war der TV Stoppenberg nicht mehr aus dem Freizeitleben des Essener Nordens wegzudenken.

Modernste Technik hielt Einzug in unsere Mitgliederverwaltung. Die Handkartei war Vergangenheit, der Computer unterstützt die administrativen Tätigkeiten. Der Verein war gewachsen. Neben der alten Turnabteilung mit ihren Senioren- und Jugendgruppen, verfügte der Turnverein jetzt in den 90er Jahren über eine Vielzahl weiterer Sportangebote: Tennis, Tischtennis, Volleyball, Basketball, Schwimmen, Badminton, Prellball und Leichtathletik. Auch eine selbständige Jugendabteilung fand unter dem Dach des Hauptvereins ihr zu Hause.

Wirtschaftlich bedingte Sparmaßnahmen der Stadt bei der Errichtung von Sportstätten, eine Umverteilung der Vereine über das Stadtgebiet und damit eine Streichung von Trainingsmöglichkeiten, z.B. an der Bezirkssportanlage „Am Hallo“, sowie eine schwindende Motivation zum vereinsmäßig organisierten Sport und der Zeitgeist sorgten seit Mitte der 90er Jahre für einen stetigen Mitgliederrückgang.

Aufgrund eines steigenden Angebots in der Freizeitgestaltung insbesondere auch im Bereich des Sports (Fitness-Studios, Kursangebote etc.) wurde es auch für den TV Stoppenberg schwerer die Bürgerinnen und Bürger für das Leistungsangebot des Vereins zu begeistern. Zudem führten Veränderungen in der Vereinsstruktur ebenfalls zu einem Rückgang der Mitglieder.

So beabsichtigte die Tennis-Abteilung 1992 sich vom Hauptverein zu lösen, um einen eigenen Verein zu gründen. Hintergrund war der Bau eines Vereinsheimes an der Jugendhalle „Im Natt“ mit einer Bürgschaft des Hauptvereins. Schließlich trennte sich die Tennis-Abteilung zum 31.12.1994 vom TV Stoppenberg und wurde zum T.C. Stoppenberg.

Unsere Vereinssatzung wurde 1995 neu gestaltet. Die ersten Informationen über eine Schließung der Halle an der Twentmannstrasse wurden 1996 laut. Auf vielen Treffen mit Verantwortlichen der Stadt Essen wird 1997 versuchte, die Turnhalle für unseren Sportbetrieb zu erhalten.

Die Badminton-Abteilung feierte 1996 ihr 25-jähriges Bestehen.

1999 wurde ein Info-Schaukasten im Zentrum von Stoppenberg errichtet. Der Verein ist mittlerweile über mehrere Sportstätten im Essener Norden verteilt, sodass ein Symbol dieser Art in Stoppenberg wichtig war. Ebenfalls in diesem Jahr feierte die Tischtennis-Abteilung ihr 30-jähriges Jubiläum.
Der alte Sportplatz und Stolz unseres Vereins „Am Siepen“ wurde zum Sportpark „Am Hallo“.

Im Jahre 2000 fand der erste Spatenstich zum Umbau der alten Sportanlage „Am Siepen“ statt.
Der alte Sportplatz und Stolz
unseres Vereins "Am Siepen"
wurde zum Sportpark "Am Hallo".

Sinkende Mitgliederzahlen zwangen im Jahr 2001 zu moderaten Beitragserhöhungen, da die laufenden Kosten für den Verein (z.B. Hallen- u. Platzgebühren, Versicherung- und Verbandskosten, Büroaufwendungen) gestiegen waren.

Im Jahre 2002 wurde das Richtfest der neuen „Sporthalle am Hallo“ gefeiert. Über den Weiterbetrieb der Halle an der Twentmannstrasse (Sanieren, Abreißen, Neubau) wurde weiterhin kräftig gestritten. Dabei hatte sich der TV Stoppenberg in dieser Zeit mehr und mehr zu einem Breitensportverein auf Essener Lokalebene entwickelt.

Obwohl im Jahre 2004 ein leichter Mitgliederzuwachs zu verzeichnen war, ist in vielen Sportvereinen eine allgemein fallende Tendenz der Mitgliederzahlen erkennbar. Immer weniger Sportbegeisterte vor allem Jugendliche im Alter zwischen 12 und 20 Jahren schlossen sich einem Verein an. Das war nicht nur im TV Stoppenberg zu erkennen.

Im selben Jahr wurden auch neue Büroräume – dem heutigen Vereinsbüro - im Rathaus Stoppenberg bezogen.

Im Jahre 2005 wurde der TV Stoppenberg 115 Jahre alt. Dieses Jubiläum wurde mit einem Fest im Gemeindesaal der Thomaskirche gebührend gefeiert. Tanz, Musik und ein geselliges Beisammensein trugen zu einem gelungenen Abend bei.
Ev. Thomaskirche, Essen-Stoppenberg

Seit Bestehen der Jugendabteilung hatte sich auch hier viel getan. Regelmäßige Aktivitäten, Ausflüge und Wochenendfahrten z.B. zum Schlittenfahren ins Sauerland oder ins Sportcamp nach Hachen, hatten einen festen Bestand im Jahreskalender des Vereins. Im Zuge der stetigen Weiterentwicklung wurde eine Überarbeitung der geltenden Jugendordnung notwendig. 2007 wurde die Neufassung verabschiedet.

Da die Schließung der Turnhalle an der Twentmannstraße beschlossen war, wurde für Ersatz gesucht, um den Mitgliedern der Tischtennisabteilung weiterhin das Training zu ermöglichen. An die Stelle der Turnhalle „Twentmannstraße“ sollte die Halle der Herbarthschule in Schonnebeck treten.
Turnhalle an der Twentmannstraße

Die Unzufriedenheit der Tischtennis-Abteilung mit der neuen Hallensituation führte dazu, dass sie 2008 aus dem Verbund des TV Stoppenberg austrat und die Selbständigkeit wählte. Damit verschwandt wieder eine Abteilung des Vereins aus dem Zentrum Stoppenbergs in einen der angrenzenden Stadtteile.
2010 wurde der TV Stoppenberg 120 Jahre alt. Dies wurde am 27.11.2010 auf der Zeche Zollverein mit einer großen Gala gefeiert. Neben musikalischen und künstlerischen Life-Acts boten Tanz und Unterhaltung die Gelegenheit zu einem geselligen Abend.
Förderturm des Weltkulturerbes "Zollverein"

In den Jahren 2011 bis 2013 nahm der TV Stoppenberg wieder am jährlichen Brunnenfest teil. 2014 musste die Veranstaltung aufgrund des Sturms „Ela“ leider abgesagt werden.

Im Herbst 2013 konnte die Außendarstellung des Vereins mit einem neuen moderneren Internet-Auftritt weiter verbessert werden.
Die größte verwaltungstechnische Herausforderung des Jahres 2014 war die Einführung eines neuen Mitgliederverwaltungsprogramms und die Umstellung des Beitragseinzuges auf das neue SEPA-Lastschriftverfahren.
Im selben Jahr wurde die Halle an der Twentmannstraße endgültig abgerissen und durch ein Wohnhaus ersetzt.

Im Jahre 2015 stand natürlich das 125jähriges Vereinsjubiläum im Vordergrund der Aktivitäten
Dieses Ereignis wurde mit drei Veranstaltungen groß gefeiert:
- Der Empfang im Rathaus Stoppenberg am 01. Februar 2015 mit ca. 70 Gästen aus Sport, Politik und Wirtschaft
- Das Spiel- und Sportfest im Sportpark Am Hallo am 13. Juni 2015 mit zahlreichen Aktivitäten aus dem Vereinsleben und
- Der Festabend im Hotel Franz am 14. November 2015 mit ca. 220 Mitgliedern und Freunden des Vereins

Darüber hinaus haben einige Vereinsmitglieder zum Jubiläum eine Festzeitschrift erstellt, die neben der Aktualisierung der Chronik die einzelnen Vereinsaktivitäten dargestellt hat. Zum Abschluss des Jahres konnte im Beisein des 1. Bürgermeister Rudi Jelinek eine deutsche Eiche im Hallo Park gepflanzt und eingeweiht werden.

Im Jubiläumsjahr 2015 besteht der Verein aus den drei Abteilungen Badminton, Ski und Turnen und hat rund 560 Mitglieder mit 190 Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.

Auch 2015 haben kurzfristige Hallenschließungen den Übungsbetrieb teilweise erheblich beeinflusst, Insbesondere die längere Schließung der Halle an der Grabenstraße. War es in 2014 der Vandalismus, ist die Ursache in 2015 die Deckenbefestigung gewesen.

Zur Verbesserung der internen Kommunikation gibt es seit Mai 2016 einen Newsletter, der viermal im Jahr erscheint und über die Aktivitäten der einzelnen Abteilungen sowie der Jugend berichtet.

In Sachen Zustand unserer Sporthallen gibt es auch 2016 leider nichts Positives zu berichten. In der TH Grabenstraße ist die endgültige Reparatur der Deckenbefestigung aus dem Jahre 2015 immer noch nicht abgeschlossen. In der SH der Gustav-Heinemann-Gesamtschule wäre eigentlich eine umfangreichere Sanierung notwendig. Im aktuellen Investitionsplan der Stadt Essen für die nächsten Jahre ist diese Maßnahme jedoch nicht enthalten.

Auf der Mitgliederversammlung des Vereins im März 2017 wurde eine komplette Neufassung unserer Satzung verabschiedet.

Nachdem das Brunnenfest einige Jahre ausgefallen war, hat sich der Verein in 2017 an dem 30. Brunnenfest auf dem Barbarossaplatz mit einem Info- und Weinstand beteiligt. Trotz des mäßigen Wetters haben doch zahlreiche Besucher und Mitglieder des Vereins unseren Stand besucht.

In der Abteilung Badminton konnten wiederum einige Erfolge bei Meisterschaftsspielen und Ranglistenturnieren gefeiert werden. Aufgrund einiger Veränderungen bei den Übungsleiterinnen hat es in der Turnabteilung eine Neuordnung der Übungsstunden im Kinderbereich gegeben. Neben dem Vater-Mutter-Kind Turnen, deren Gruppen insgesamt die größte Teilnehmerzahl innerhalb des Vereins bilden, bietet die Abteilung jetzt u.a. ein Kinderturnen ab 3 Jahren ohne Elternteil an.

Beim Jugendtag im März 2018 hat sich der komplette Jugendvorstand aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung gestellt. Zur Etablierung eines neuen Jugendvorstands für den Gesamtverein haben mehrere Gespräche stattgefunden, aber bis heute zu keinem erfolgreichen Abschluss geführt.

Einen erheblichen bürokratischen und zeitlichen Aufwand hat die seit Mai 2018 geltende neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verursacht. Bis zum Jahresende hatte der Verein aber alle Anforderungen erfüllt.
Am 01. Juli 2018 hatte der Vorstand zum 1. Familien-Wandertag für den Gesamtverein eingeladen. Obwohl wir den Wandertag fast abgesagt hätten, sind insgesamt 43 Teilnehmer in zwei Gruppen über die Wanderstrecken (10 und 13 km) gelaufen.

Ende November 2018 hat der OB Thomas Kufen alle Vereine zu einem Info-Gespräch zum Thema Hallensanierungen ins Rathaus eingeladen. Zwischen den Jahren 2019 und 2022 sollen eine Vielzahl von Sporthallen im gesamten Stadtgebiet umfangreich, d.h. ganzheitlich saniert werden. Für den TV Stoppenberg sind davon die TH Grabenstrasse und die SH der Gustav-Heinemann-Gesamtschule betroffen. Im Zuge der Sanierungsarbeiten ist mit einer Komplett-Sperrung der Hallen über 12 – 15 Monaten zu rechnen. Die Planung sieht den Beginn der Reparaturarbeiten für beide Hallen im April 2021 vor.

Nach fast 30jährigem Bestehen hat sich die Ski-Abteilung Ende 2019 aufgelöst und sich in einer kleinen Gruppe der Turnabteilung angeschlossen.

Im Jahre 2020 feiert der TV Stoppenberg sein 130jähriges Vereinsjubiläum. Gleich zu Beginn des Jahres hat die Corona Pandemie alle Planungen für eine Vereinsfeier zunichte gemacht. Der gesamte Spiel- und Sportbetrieb ruhte von März – August 2020. Mitte August konnte der Sportbetrieb unter bestimmten Hygiene-Auflagen wieder aufgenommen worden. Die geplante Vereinsfeier im Oktober auf der Zeche Zollverein musste jedoch aufgrund der Corona-Schutzverordnung abgesagt werden.

Nachdem sich die Ski-Abteilung Ende 2019 aufgelöst hatte, konnte im August 2020 mit Taekwondo eine neue Abteilung gegründet werden. Die bisherigen Mitglieder des Vereins Kumgang-Sok Essen e.V. haben sich der neuen Abteilung des TV Stoppenberg angeschlossen.

Der TV Stoppenberg hat zur Zeit rd. 530 Mitglieder. Anfang des Jahres 2020 waren es noch 580. Der Verein geht allerdings davon aus, dass nach der Wiederaufnahme des Sportbetriebs die Mitgliederzahlen wieder steigen werden, nicht zuletzt auch aufgrund des neuen Sportangebotes.

Wir können an dieser Stelle auf eine lebendige, vielseitige und abwechslungsreiche Vereinsgeschichte zurückblicken. Auch wenn die Herausforderungen heutzutage sicherlich andere sind, als die, mit denen sich die Gründungsmitglieder konfrontiert sahen, bleibt die wichtigste Aufgabe für alle Verantwortlichen und engagierten Vereinsmitglieder, den TV Stoppenberg auch für die Zukunft weiterzuentwickeln.


Vorsitzende des TV Stoppenberg 1890 e.V.

Gründer des Vereins: Franz Hoven + Bernhard Müller

1890 Joh. Klostermann

1891-92 Joh. Grewer

1893-96 Joh. Schneider

1896-1907 Heinr. Noyl, Anton Jländer, Konrad Wessel

1908 Albert Klein-Herne

1908-10 Franz Hoven

1910-12 Heinr. Minnerop

1913 Heinr. Bertermann

1914 Reinh. Hegeler

1914-19 Gustav Unger

1919 Heinr. Bertermann

1920 Paul Schäfer

1920-21 Josef Schlüter

1922 Ehrenvorsitzender Karl Jansen

1923 Fritz Knierim

1923-24 Hans König

1925 Fritz Knierim

1926 Otto König

1927-30 Walter Nassau

1931 Heinr. Bertermann

1932-33 Heinr. Breilmann

1933-35 Walter Nassau

1936-37 Jost Welsch

1937-38 Fritz Harnisch

1938-40 Wilh. Budde

1940-43 Heinr. Iffland

1943-46 Otto König

1946-48 Alex Betzinger

1948-52 Heinr. Iffland

1952-54 Günter Iffland

1954-56 Otto König

1956-58 Willi Oelmann

1958-66 Heinz Otte

1966-74 Heinz Thiel

1974-76 Axel Lork

1976-80 Heinz Thiel

1980-84 Günter Wissing

1984-95 Herbert Bögel

1995-2003 Klaus Ahland

2003-08 Herbert Kühn

2009-11 Klaus Justen

seit 2011 Heinz-Werner Birkelbach